Überquellende Altkleider-Container sorgen regelmäßig für Ärger. Was darin und daneben landet, ist immer häufiger schlichtweg Müll. Das ist nicht nur den Bürgern ein Dorn im Auge, sondern macht auch caritativen Sammlern wie dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Ulm große Probleme.
Der Altkleidermarkt steht vor dem Kollaps. Einzelne Textilverwerter sind bereits in Insolvenzverfahren. Das hat Auswirkungen auf das Sammeln von gebrauchten Textilien durch das Rote Kreuz, betont Tobias Schwetlik, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Ulm.
Für die Gebrauchtware aus den Containern finden sich kaum mehr Abnehmer. Die Firma, die bisher dem DRK die Textilien abnimmt, kann sie nur noch eingeschränkt absetzen. Denn seit Jahren landet immer mehr unbrauchbare, nicht wieder verwertbare Kleidung in den Sammelbehältern. Der Anteil an Super-fast-Fashion in minderwertiger Qualität trägt da einen großen Anteil daran.
Weiterhin verschärft die seit 2025 gültige EU-Richtlinie zur Entsorgung von Alttextilien und die damit verbundene Verunsicherung der Verbraucher die Situation. Der DRK-Kreisverband hat sich daher an die Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm (EBU) und an die Abfallwirtschaft des Alb-Donau-Kreises gewandt mit der Frage, wer für die Entsorgung bzw. deren Kosten aufkommt. Denn wenn die caritativen Sammler ihre Container abziehen, falle das Problem auf Landkreise und Kommunen zurück, so Schwetlik.
Der fehlende Erlös aus den Kleidersammlungen, mit denen bisher soziale Projekte (Bevölkerungsschutz, Senioren- und Jugendarbeit) finanziert werden konnten, habe zudem massive Auswirkungen auf die Ortsvereine des Roten Kreuzes. Allerdings wäre er schon mit einer Lösung zufrieden, „mit der wir null auf null rauskommen“, betont der Kreisgeschäftsführer und fügt hinzu: Gut erhaltene, tragbare Kleidung kann weiterhin in den DRK-Secondhand-Läden in Ulm (Schaffnerstraße 17, Mähringer Werg 8), Blaustein (Blautalhalle, Haldenweg 3), Laichingen (Marktplatz 8) und Ehingen (Lindenstraße 71) abgegeben werden.
Gerne beantwortet Tobias Schwetlik Medienanfragen zu dem Thema, tobias.schwetlik(ät)drk-ulm(dot)de; Telefon 0731/14 44-21.