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Bevölkerungsschutz

Ansprechpartner

Jürgen Fiderer
Tel: 0731 14 44 -29
Fax: 0731 14 44 -50
juergen.fiderer@drk-ulm.de

Enges Zusammenspiel der Rettungskräfte bei Großeschadensereignissen

Bei Großschadensereignissen wie Bus- und Zugunglücken, Großbränden, Massenkarambolagen oder Hochwasser arbeiten der Rettungsdienst, die ehrenamtlichen Einsatzeinheiten des Bevölkerungsschutzes und weitere Hilfsorganisationen eng zusammen.

Wichtigste Prämisse ist dabei innerhalb kürzester Zeit das erforderliche medizinische Material, aber auch die entsprechend qualifizierten Helfer bereit zu stellen, um die Patienten zu versorgen und in die Kliniken zu transportieren. Auch die Unterbringung von evakuierten oder obdachlos gewordenen Bürgern und deren Versorgung gehören zur Aufgabenstellung.

Medizinische Task Forces

Die organisatorischen Rahmenbedingungen des Bevölkerungsschutzes stellt die Bundesrepublik Deutschland auf. Dazu wurden bundesweit 61 neue „Medizinische Task Forces“ (MTF) gebildet, davon eine im Regierungsbezirk Tübingen. Das DRK Ulm ist mit seinen ehrenamtlichen Kräften aus mehreren Ortsvereinen im Alb-Donau-Kreis daran beteiligt. Die MTF sollen als geschlossener Verband überörtlich, aber auch International zum Einsatz kommen und müssen innerhalb von 90 Minuten einsatzbereit sein.

Das Land erneuert 120 Einsatzeinheiten (EE) im Rahmen der Einsatzplanung zur Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten oder Erkrankten“ – dem sogenannten MANV-Konzept – für den örtlichen Einsatz. Diese Einheiten unterstützen und ergänzen den regulären Rettungsdienst. In Stadt- und Landkreis stehen vier dieser Einsatzeinheiten zur Verfügung. Zwei werden ausschließlich durch das DRK Ulm betrieben, eine Einheit in Kooperation mit dem ASB Merklingen.

In Ulm betreibt das DRK, zusammen mit dem ASB und der Feuerwehr Ulm einen Abrollbehälter (AB-MANV) mit technischer und medizinischer Ausstattung für die Ver-sorgung von bis zu 25 Verletzten. Die erste Bewährungsprobe hatte der AB-MANV 2009 bei einem Busunfall mit mehreren zum Teil Schwerverletzten auf der A 8.

Der AB-MANV 25

Der Abrollbehälter MANV 25+ am Standort Ulm ist eine überregional einsetzbare Komponente im Bevölkerungsschutz des Landes Baden-Württemberg. Es handelt sich um einen Abrollbehälter, der mit Hilfe eines Wechselladerfahrzeugs der Feuerwehr Ulm transportiert werden kann. Auf dem Abrollbehälter befindet sich medizinisches und technisches Material für die Errichtung eines Behandlungsplatzes für 25 und mehr Patienten (Abkürzung: BHP 25+). Der Abrollbehälter wird bei einem sogenannten Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten (Abkürzung: MANV) eingesetzt. Ähnliche Abrollbehälter werden bereits an den Standorten Freiburg, Tuttlingen, Stuttgart, Ravensburg, Karlsruhe und Mannheim vorgehalten. Ein Behandlungsplatz en-spricht in der Wahrnehmung der Bevölkerung am ehesten einem „Notlazarett“.

Hohe qualitative Anforderung an die Personalausstattung


Die Mannschaft für den Betrieb wird gemeinsam von DRK Ulm, ASB Ulm und Notärzten der Universitätsklinik sowie des Bundeswehrkrankenhauses gestellt. Für den Betrieb sind 45 Helfer notwendig: Mindestens sieben Rettungsassistenten, acht Rettungssanitäter, sieben Notärzte sowie technisches Fachpersonal und Führungskräfte.

Die Verletzten werden in Zelten versorgt


Neben sechs Zelten, mit einer Gesamtgrundfläche von insgesamt 200 Quadratmetern, sind auch ein Ersatzstromerzeuger, Heizungen und Beleuchtungstechnik auf dem Abrollbehälter untergebracht. Die medizinische Ausstattung umfasst  neben sechs Beatmungsgeräten und sechs Defibrillator/EKG/Monitor-Einheiten unter anderem auch Medikamente für 25 Patienten sowie 35 Infektionsschutzanzüge.

Jede Minute zählt -  der AB-MANV ist schnell einsatzbereit

Nach einem Alarm für den Abrollbehälter wird unter anderem auch die „Logistikgruppe AB MANV“ ala-miert. Diese zwanzigköpfige Einheit setzt sich zu gleichen Teilen aus Helfern des DRK Ortsvereins Ulm und des ASB Regionalverbandes Ulm zusammen. Sie organisiert einen raschen Aufbau des Behandlungsplatzes am Einsatzort. Von der Ankunft am Einsatzort bis zur Einsatzbereitschaft des Behandlungsplatzes wird eine Vorlaufzeit von nur 20 bis 30 Minuten kalkuliert